Im Frühjahr finden wir viel wildes, frisches Grün an Wegesrändern, in Gärten und Wiesen. Jetzt wird es Zeit für eine leckere Gründonnerstagssuppe aus 9 Kräutern!
Gründonnerstagssuppe - Geschichte und Brauchtum
Die Gründonnerstagssuppe hat eine lange Geschichte und einen wichtigen Platz im christlichen Brauchtum. Der Ursprung der Suppe liegt wahrscheinlich in der Fastenzeit, die von den Christen als Vorbereitung auf das Osterfest begangen wird. In dieser Zeit war der Verzehr von Fleisch und Milchprodukten untersagt, wodurch sich die Menschen auf pflanzliche Nahrungsmittel wie Kräuter und Gemüse beschränkten. Die Gründonnerstagssuppe war somit eine Möglichkeit, um gesund und ausgewogen durch die Fastenzeit zu kommen.
In der Tradition des christlichen Brauchtums wird die Gründonnerstagssuppe am Gründonnerstag, dem Tag vor Karfreitag, zubereitet und serviert. Der Name „Gründonnerstag“ leitet sich vermutlich von der Farbe Grün ab, die in vielen Kirchen an diesem Tag als liturgische Farbe verwendet wird. Die Farbe Grün steht symbolisch für das Leben und das Wachsen in der Natur, was auch mit dem Thema des Frühlings und der Auferstehung in Verbindung gebracht wird.
Die Zubereitung und der Verzehr der Gründonnerstagssuppe sind mit verschiedenen Bräuchen und Traditionen verbunden. In einigen Regionen Deutschlands wird die Suppe gemeinsam mit Brot und Wein am Abend des Gründonnerstags in der Kirche gegessen, während in anderen Regionen die Suppe als Familienessen zu Hause serviert wird. In manchen Gegenden gibt es auch den Brauch, neun verschiedene Kräuter zu sammeln und daraus die Gründonnerstagssuppe zuzubereiten.
Die Kräuter in der Gründonnerstagssuppe haben nicht nur eine kulinarische Funktion, sondern auch eine symbolische Bedeutung. Jedes Kraut steht für eine andere Eigenschaft oder Wirkung, die den Verzehr der Suppe zu einem besonderen Erlebnis macht. So steht zum Beispiel das Bärlauch für Reinigung und Erneuerung, das Sauerampfer für Vitalität und Energie und der Kerbel für Hoffnung und Heilung. Insgesamt symbolisieren die neun Kräuter der Gründonnerstagssuppe verschiedene Aspekte des Lebens und der Natur, die im christlichen Brauchtum eine wichtige Rolle spielen.
Die neun Kräuter in der Suppe
Die Gründonnerstagssuppe besteht traditionell aus neun verschiedenen Kräutern, die je nach Region und persönlicher Vorliebe variieren können. Einige der gängigsten Kräuter in der Suppe sind Bärlauch, Brennnessel, Petersilie, Kerbel, Schnittlauch, Sauerampfer, Spitzwegerich, Borretsch und Pimpinelle.
Jedes Kraut hat seine eigenen Eigenschaften und Wirkungen auf den Körper, die in der Gründonnerstagssuppe miteinander kombiniert werden.
- Bärlauch zum Beispiel hat eine reinigende und stärkende Wirkung auf den Körper und hilft bei Verdauungsbeschwerden.
- Brennnessel ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen und wirkt entzündungshemmend.
- Petersilie ist bekannt für ihre entgiftende Wirkung und ihre positive Auswirkung auf die Verdauung.
- Kerbel wird häufig als Heilkraut verwendet und soll bei Hautproblemen und Atemwegsbeschwerden helfen.
- Schnittlauch hat ebenfalls eine verdauungsfördernde Wirkung und enthält viele wichtige Nährstoffe.
- Auch der Sauerampfer ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und wirkt als natürliches Antioxidans.
- Spitzwegerich hat eine schleimlösende Wirkung und hilft bei Erkältungskrankheiten.
- Borretsch ist bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften und wird auch als Heilpflanze eingesetzt.
- Pimpinelle schließlich hat eine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt und hilft bei Magenbeschwerden.
Du musst dich bei der Auswahl der Wildkräuter aber nicht an dieser Auswahl orientieren. Ich liebe zum Beispiel auch Vogelmiere, Giersch, Labkraut, Gundermann und Taubnessel in der Suppe. Schau einfach, was dir schmeckt und was du vor deiner Haustür findest! Am allerwichtigsten ist aber nach wie vor, dass du die gesammelten Wildkräuter zu 100% sicher bestimmen kannst!
Die Kombination der neun Kräuter in der Gründonnerstagssuppe ergibt nicht nur eine leckere Mahlzeit, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Die Suppe ist reich an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen und stärkt das Immunsystem. Sie wirkt entgiftend, entzündungshemmend und verdauungsfördernd und unterstützt so den Körper bei der Regeneration und Erholung. Durch die Verwendung von frischen Kräutern wird zudem der Geschmack der Suppe intensiviert und macht sie zu einem besonderen kulinarischen Erlebnis.
Rezept für die Gründonnerstagssuppe aus 9 Kräutern
Die Grundlage für die Gründonnerstagssuppe bildet normalerweise die junge Brennnessel. Diese werden gewaschen, zerkleinert und dann zusammen mit Lauchzwiebeln in Butter angebraten. Die gewaschenen und zerkleinerten Kräuter kommen dann nach und nach dazu, bis das ganze mit Sahne abgelöscht wird. Jetzt fügst du noch Gemüsebrühe hinzu und pürierst alles richtig gut durch, bis eine sämige und dünne Suppe ohne Stückchen entsteht.
Ich garniere die fertige Suppe gerne noch mit etwas Blütenkonfetti. Hier kannst du einfach die Blüten der Wildkräuter nehmen, die du ohnehin in deiner Suppe verarbeitet hast. Besonders schön kommen hier lila Taubnesseln, Gänseblümchen und Löwenzahn zur Geltung!
Über die Autorin
Hallo, mein Name ist Hanna Rose und das ist der Kräuterhain!
Hier nehme ich meine Leser*innen mit in den Garten, die Küche und den Sammelpfad. Wenn ich dich dabei inspirieren, dir helfen oder einfach ein paar Tipps und Anregungen geben kann, freue ich mich!
Als Bloggerin arbeite ich ständig daran, meinen Leser*innen einen Einblick in meinen Alltag zu geben und mühsam gesammelte Erfahrungen und Wissen weiter zu geben. Du bist herzlich eingeladen, mich auf meinem Weg zu begleiten!
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Die Informationen in meinen Beiträgen trage ich persönlich und mit größter Sorgfalt zusammen. Die von mir erstellten Texte und Medien dienen ausschließlich der Unterhaltung. Bei gesundheitlichen Beschwerden können im Internet recherchierte Informationen niemals einen Arztbesuch ersetzen! Zur Bestimmung von Pflanzen und Pilzen empfehle ich immer mehrere Quellen zu Rate zu ziehen und im Zweifelsfall die Meinung eines*er Experten*in einzuholen, um gefährliche Verwechslungen zu vermeiden.