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Bärlauch sicher sammeln

  • Beitrags-Kategorie:Heilpflanzen
  • Beitrags-Kommentare:Ein Kommentar
  • Beitrag zuletzt geändert am:April 21, 2023
  • Lesedauer:12 min Lesezeit

Wusstest du, dass der Bärlauch seinen Namen wohl den Bären verdankt, die sich nach ihrem Winterschlaf an dem ersten frischen Grün stärken? Ich finde das ist ein starker Name für ein bärenstarkes Kraut voller Vitamine und Mineralstoffe! Darum freue ich mich jedes Jahr wenn der leckere wilde Knoblauch den Frühling einläutet und ich endlich Bärlauch sammeln kann. Obwohl sich die Blätter gut bestimmen lassen und einen charakteristischen Knoblauchgeruch verströmen, kommt es jedes Jahr zu lebensbedrohlichen Verwechslungen! Darum sollte der eifrige Sammler ein paar Faustregeln beherrschen, um den Bärlauch sicher sammeln zu können! Ich nehme euch mit auf eine Sammeltour, zeige euch die wichtigsten Bestimmungsmerkmale und versorge euch mit ein paar super leckeren Rezepten. Los geht’s!

Wo gibt es Bärlauch zu pflücken?

Bärlauch liebt feuchte, schattige Böden und wächst daher oft in Laubwäldern und an Bachufern. Es lohnt sich aber auch neben Wanderwegen und in Parks die Augen offen zu halten, hier fühlt sich der Bärlauch ebenfalls wohl. Ich habe zum Beispiel eine tolle Sammelstelle direkt zwischen einem Wanderweg und der hinteren Mauer eines Gartens entdeckt.

Wenn du versuchst Bärlauch zu finden, halte die Augen nach größeren Ansammlungen offen. Bärlauch wächst gerne zusammen und bildet mit der Zeit ganze Felder, die den Boden nahezu bedecken. 

Wann kann man Bärlauch sammeln?

Bärlauch wächst von März bis in den Mai und bildet in dieser Zeit ständig neue Blätter. Der Bärlauch zählt nicht zu den Pflanzen, die nach der Blüte Giftstoffe entwickeln oder ungenießbar werden, er kann also selbst in der Blüte geerntet werden. Allerdings sollte davon abgesehen werden, die Bärlauchblüten mitzunehmen, da die Pflanze diese braucht um sich zu verbreiten. Wer beim Ernten den Bestand schützt, nimmt von jeder Pflanze nur ein paar Blätter mit, so dass der Pflanze nicht geschadet wird. 

Wie erkenne und identifiziere ich Bärlauch?

Bärlauch verströmt einen einzigartigen Geruch nach Knoblauch, den keiner seiner Doppelgänger besitzt. Allerdings sollte sich die Bestimmung nicht allein auf den Geruch stützen. Wer in einem Bärlauchfeld viele Blätter zwischen den Fingern reibt um daran zu riechen und dann einen Doppelgänger erwischt, wird den Unterschied kaum bemerken, weil die Finger bereits stark nach Knoblauch riechen. So können sich vor allem Doppelgänger einschleichen, die den selben Standort lieben und meist dicht neben dem Bärlauch wachsen.

Neben dem Geruch solltest du dir also auch das Blatt genau ansehen. Bärlauchblätter haben eine glänzende Blattoberseite und eine matte Blattunterseite. Das ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal, denn Doppelgänger wie Maiglöckchen, Aronstab und Herbstzeitlose glänzen auf beiden Seiten.

Außerdem kommt beim Bärlauch immer nur ein Blatt an einem Stiel aus dem Boden, während bei Maiglöckchen und Herbstzeitlose mehrere Blätter an einem Stiel wachsen.

Wenn du dir beim Bärlauch sammeln unsicher bist, ob du es wirklich mit Bärlauch zu tun hast, nutze immer verschiedene Quellen zur Bestimmung und ziehe im Zweifel einen Experten hinzu!

Giftige Doppelgänger

Das Maiglöckchen zählt zu den stark giftigen Pflanzen und sollte keinesfalls mit dem Bärlauch verwechselt werden. Deutschlandweit kommt es immer wieder zu folgenschweren Verwechslungen, die sogar mit dem Tod der Betroffenen enden können.

Das Maiglöckchen glänzt auf beiden Blattseiten, wächst mit jeweils zwei Blättern an einem Stiel und dreht sich leicht ein. Da es den gleichen Standort wie der Bärlauch liebt, sollte jede Pflanze auf ihre Eigenschaften kontrolliert werden und im Zweifel ein Experte hinzugezogen werden!

Die Herbstzeitlose ist eine interessante aber ebenfalls hochgiftige Pflanze. Sie zählt sogar zu den giftigsten Wildpflanzen Deutschlands. Die Herbstzeitlose bildet im Frühlings ihre Blätter aus und Blüht dann erst im Herbst, wobei sie Blüten bildet, die wie lila Krokusse aussehen.

Im Gegensatz zum Bärlauch liebt die Herbstzeitlose vor allem Wiesen, ihre Blätter glänzen auf beiden Seiten und winden sich um einen zentralen Stiel herum. Die Herbstzeitlose wird größer und fleischiger als der Bärlauch.

Der Aronstab wächst gerne dort, wo sich auch der Bärlauch wohl fühlt. Er bildet Blätter aus, die eingerollt aus dem Boden kommen und später auseinanderklappen. Er ist ebenfalls giftig und kann in jungem Stadium mit Bärlauchblättern verwechselt werden. Auch hier gilt: Der Aronstab hat im Gegensatz zum Bärlauch beidseitig glänzende Blätter. Außerdem sind seine Blätter fester, fleischiger und von einem dunkleren Grün.

Ist Bärlauch sammeln im Wald erlaubt?

Grundsätzlich ist das Pflücken von Bärlauch nicht verboten. Das gilt auch für die meisten Wälder. Natürlich sollte jeder, der Bärlauch sammeln will (das gilt natürlich für alle Wildpflanzen), immer nur so viel mitnehmen, wie er selber auch verbraucht. Anstatt also die Taschen zu füllen und am Ende die Hälfte verderben zu lassen, merke dir den Platz lieber und komme in ein paar Tagen wieder, wenn deine Vorräte aufgebraucht sind. Bärlauch schmeckt frisch nämlich sowieso am besten!

Bärlauch Rezepte

Ich liebe es mit Bärlauch zu kochen! Besonders gut bleibt das Aroma erhalten, wenn der Bärlauch nicht erhitzt wird. Darum sind auch die meisten Rezepte, die ihr im Internet finden werdet, kalt zubereitete Speisen. Ich habe euch hier meine Lieblinge rausgearbeitet. Besonders das Pesto essen wir im Augenblick wie verrückt! Es fühlt sich so gut an, seine Lebensmittel selber zu sammeln und anschließend so lecker zuzubereiten!

Bärlauchpesto

Bärlauchpesto schmeckt so gut und ist für jeden, der einen Mixer/ Stabmixer oder dergleichen besitzt super schnell und einfach zuzubereiten!

Ich esse das Pesto gerne traditionell auf Nudeln, im Wrap oder auch zum Dippen von Gemüsesticks oder Karottenpommes. So ist es richtig einfach, sich gesund und gut zu ernähren!

Mein Tipp: Wer das Pesto cremiger haben möchte, kann zusätzlich noch eine gute Portion Cashewkerne untermischen und dafür etwas weniger Öl nehmen.

Bärlauchbutter

Bärlauchbutter ist so schnell und einfach gemacht und punktet dafür bei jedem Grillfest! Bärlauchbutter mache ich vor allem dann gerne, wenn wir eingeladen sind. Wenn man die fertige Butter nämlich in eine Schöne Form bringt und mit ein paar ganzen Bärlauchblättern dekoriert, sieht das unglaublich schön und besonders aus. Außerdem ist die leckere Grillbutter nicht nur selber gemacht sondern auch selber gesammelt!

Bärlauchdip

Ebenfalls schnell und einfach ist der Bärlauchdip. Ähnlich wie das Pesto, essen wir den Dip gerne in Wrap oder zu Gemüsesticks und Ofengemüse. 

Über die Autorin

Hallo, mein Name ist Hanna Rose und das ist der Kräuterhain!

Hier nehme ich meine Leser*innen mit in den Garten, die Küche und den Sammelpfad. Wenn ich dich dabei inspirieren, dir helfen oder einfach ein paar Tipps und Anregungen geben kann, freue ich mich!

Als Bloggerin arbeite ich ständig daran, meinen Leser*innen einen Einblick in meinen Alltag zu geben und mühsam gesammelte Erfahrungen und Wissen weiter zu geben. Du bist herzlich eingeladen, mich auf meinem Weg zu begleiten!

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Die Informationen in meinen Beiträgen trage ich persönlich und mit größter Sorgfalt zusammen. Die von mir erstellten Texte und Medien dienen ausschließlich der Unterhaltung. Bei gesundheitlichen Beschwerden können im Internet recherchierte Informationen niemals einen Arztbesuch ersetzen! Zur Bestimmung von Pflanzen und Pilzen empfehle ich immer mehrere Quellen zu Rate zu ziehen und im Zweifelsfall die Meinung eines*er Experten*in einzuholen, um gefährliche Verwechslungen zu vermeiden.

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