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Waldmeister sammeln & Waldmeisterbowle machen

Pünktlich zum Frühlingsanfang betritt ein wahrer Meister die Bühne unserer heimischen Wälder: Der Waldmeister geht um und vertreibt böse Geister und Hexen aus Wald und Wiese. Wir machen uns auf, um den kleinen Meister aufzuspüren, zu sammeln und leckere Waldmeister Rezepte zu entdecken. Kennst du zum Beispiel schon unsere super leckere Maibowle, die ungeheuer gut zu einem lauen Frühlingsabend im Garten passt? Wir haben auch eine alkoholfreie Version der Waldmeisterbowle ausprobiert!

Der Waldmeister - Meister des Waldes

Waldmeister ist eine aromatische Pflanze, die für ihren süßen, vanilleartigen Geschmack bekannt ist und hauptsächlich für die Herstellung von Maibowle und Waldmeisterbowle verwendet wird. Aber wusstest du, dass der Waldmeister auch eine faszinierende Geschichte und Bedeutung hat?

Waldmeister Namensherkunft

Der Name „Waldmeister“ kommt von der althochdeutschen Bezeichnung „Waltmeistar“, was so viel bedeutet wie „Meister des Waldes“. Der Waldmeister wurde von den Germanen verehrt, da er als Schutzpflanze galt, die böse Geister und Hexen fernhalten konnte. Der Waldmeister wird auch als „Maikraut“ bezeichnet, da er traditionell im Mai geerntet und für die Herstellung von Maibowle verwendet wird.

Wo kann ich Waldmeister sammeln?

Waldmeister wächst wild in feuchten Laubwäldern und an schattigen Orten. Die Pflanze ist vor allem in Europa und Nordamerika verbreitet und kann von Ende April bis Anfang Juni geerntet werden. Es ist wichtig zu beachten, dass der Waldmeister vor der Blüte geerntet werden sollte, da die Pflanze nach der Blüte einen höheren Cumarin-Gehalt aufweist, der bei empfindlichen Personen Kopfschmerzen auslösen kann.

Wo lässt sich Waldmeister pflanzen?

Wenn Du Waldmeister in deinem Garten anpflanzen möchten, solltest du einen schattigen, feuchten Bereich auswählen. Die Pflanze bevorzugt einen humusreichen Boden und kann gut unter Bäumen oder Sträuchern wachsen. Waldmeister kann entweder aus Samen oder durch Teilen von Rhizomen vermehrt werden.

Waldmeister oder Labkraut

Waldmeister wird manchmal mit Labkraut verwechselt, da beide Pflanzen ähnliche Blätter und ein ähnliches Aroma haben. Labkraut hat jedoch kleinere Blüten und einen stärkeren Geruch als Waldmeister. Während Waldmeister vor allem für die Herstellung von Bowle und Maibowle verwendet wird, wird Labkraut als Heilpflanze eingesetzt und kann bei Magen- und Verdauungsproblemen helfen.

Warum wir den Waldmeister vor der Blüte ernten

Der Waldmeister ist bekannt für seinen süßen und vanilleartigen Geschmack, der aus dem enthaltenen Cumarin stammt. Aber Vorsicht: Cumarin kann in großen Mengen giftig sein. Deshalb sollte man den Waldmeister nicht länger als drei Tage verwenden und immer nur in kleinen Mengen genießen. 

Wenn der Waldmeister erst einmal geblüht hat, verliert er seinen typischen Geschmack und das Cumarin wird abgebaut. Das bedeutet, dass der Waldmeister nach der Blüte nicht mehr so intensiv schmeckt wie vorher. Deshalb empfehlen wir dir, den Waldmeister vor der Blüte zu ernten und ihn frisch zu verwenden.

Waldmeister welken lassen - was hat es damit auf sich?

Der charakteristische Duft des Waldmeisters entsteht durch das Abbauprodukt von Cumarin, welches in den Blättern und Stängeln der Pflanze enthalten ist. Cumarin wird während der Trocknung freigesetzt und oxidativ zu Cumarinsäure umgewandelt. Diese Reaktion führt zur Entstehung des typischen Waldmeisterdufts.

Wenn der Waldmeister frisch geerntet wird, enthält er noch nicht genügend Cumarin, um den typischen Duft zu entwickeln. Erst durch den Trocknungsprozess wird das Cumarin freigesetzt und der Duft entsteht. Das bedeutet, dass der Waldmeister erst dann seinen intensiven Duft und Geschmack entfaltet, wenn er getrocknet ist.

Daher empfehle ich, den Waldmeister nach der Ernte für ein paar Stunden welken zu lassen, um den besten Geschmack zu erhalten. Wenn du den Waldmeister trocknen möchtest, um ihn später zu verwenden, solltest du ihn an einem luftigen Ort aufhängen und darauf achten, dass er nicht zu feucht wird. So kannst du sicherstellen, dass der Waldmeister seinen charakteristischen Duft und Geschmack entwickelt

Waldmeister und wie wir ihn verarbeiten

Wenn du frischen Waldmeister geerntet hast, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du ihn verarbeiten kannst. Hier sind einige Tipps, wie du den Waldmeister am besten verwenden kannst:

  • Waldmeister in der Bowle: Waldmeister eignet sich perfekt für eine erfrischende Maibowle. Dazu wird der welke Waldmeister zusammen mit Wein, Sekt oder Apfelsaft in eine Bowleschüssel gegeben und mindestens eine Stunde ziehen gelassen. Auch Eiswürfel und frische Früchte wie Erdbeeren oder Zitronen verleihen der Bowle eine besondere Note.

  • Waldmeister als Gewürz: Du kannst den getrockneten Waldmeister auch als Gewürz in der Küche verwenden. Dazu zerkleinerst du die getrockneten Blätter und gibst sie zum Beispiel in Joghurt, Quark oder Desserts. Waldmeister eignet sich auch hervorragend für die Verfeinerung von Süßspeisen wie Pudding, Cremes oder Kuchen.

  • Waldmeister als Tee: Du kannst den getrockneten Waldmeister auch als Tee zubereiten. Dazu übergießt du etwa einen Teelöffel getrockneten Waldmeister mit heißem Wasser und lässt den Tee fünf bis zehn Minuten ziehen. Der Waldmeistertee soll eine beruhigende und krampflösende Wirkung haben.

  • Waldmeister Sirup: Du kannst auch Waldmeister Sirup herstellen, der sich perfekt zum Verfeinern von Cocktails und Limonaden eignet. Dazu kochst du den Waldmeister mit Zucker und Wasser auf und lässt ihn über Nacht ziehen. Am nächsten Tag kochst du die Mischung auf und füllst sie heiß in sterile Flaschen ab.

Das sind nur einige Möglichkeiten, wie du den Waldmeister verarbeiten kannst. Lass deiner Kreativität freien Lauf und experimentiere mit verschiedenen Zubereitungsarten.

Maibowle selber machen

Im Mai darf die leckere Maibowle bei uns nicht fehlen. Den Waldmeister dazu sammle ich in unserem Garten. Unter einer Reihe von Sommerflieder, ist die kleine Pflanze bei uns gut angewachsen. Hier breitet sie sich ungestört aus und kann ohne schlechtes Gewissen gepflückt und geschnitten werden!

Für die Waldmeisterbowle brauchen wie trockenen Weißwein, Sekt, Zucker, natürlich den Waldmeister und ein hohes Glas. 

Um den Waldmeister in der Maibowle zu befestigen, brauchen wir noch ein Gummiband und Küchenzwirn.

Beim Waldmeister müssen wir zwei Dinge dringend beachten:

1. Der Waldmeister sollte für einige Stunden welk geworden sein, so entwickelt er sein volles Aroma.

2. Die Stielenden des Waldmeisters werden unbedingt aus dem Getränk herausgehalten, sonst wird unsere Bowle bitter.

Das war unsere Waldmeisterbowle

Sie passt perfekt zu sonnigen Maiabenden: Die Waldmeisterbowle. Ich persönlich liebe die Maibowle ja pur mit Wein, Sekt und Waldmeister. Für Besuch verfeinere ich die Bowle aber auch gerne mit Erdbeeren, Blaubeeren, Eiswürfeln und anderen Früchten.

Wir haben auch eine alkoholfreie Version der Maibowle ausprobiert. Hier werden Wein und Sekt mit Apfelsaft und Sprudelwasser ersetzt. Ich habe dabei die Erfahrung machen dürfen, dass hier mehr Waldmeister von Nöten ist, da der feine Geschmack sich sonst nicht gegen den Geschmack des Apfelsaftes durchsetzen kann.

Über die Autorin

Hallo, mein Name ist Hanna Rose und das ist der Kräuterhain!

Hier nehme ich meine Leser*innen mit in den Garten, die Küche und den Sammelpfad. Wenn ich dich dabei inspirieren, dir helfen oder einfach ein paar Tipps und Anregungen geben kann, freue ich mich!

Als Bloggerin arbeite ich ständig daran, meinen Leser*innen einen Einblick in meinen Alltag zu geben und mühsam gesammelte Erfahrungen und Wissen weiter zu geben. Du bist herzlich eingeladen, mich auf meinem Weg zu begleiten!

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Die Informationen in meinen Beiträgen trage ich persönlich und mit größter Sorgfalt zusammen. Die von mir erstellten Texte und Medien dienen ausschließlich der Unterhaltung. Bei gesundheitlichen Beschwerden können im Internet recherchierte Informationen niemals einen Arztbesuch ersetzen! Zur Bestimmung von Pflanzen und Pilzen empfehle ich immer mehrere Quellen zu Rate zu ziehen und im Zweifelsfall die Meinung eines*er Experten*in einzuholen, um gefährliche Verwechslungen zu vermeiden.

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