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Wildkräuter im Frühling sammeln

Während Bäume und Wiesen wieder grüner und die Winde wärmer werden, schauen auch die ersten Wildkräuter aus der Erde heraus. Was in den einen Gärten fest zum Inventar dazugehört, wird in anderen hartnäckig bekämpft und vertrieben. Aber egal, ob erwünscht oder ungeliebt: Die meisten Unkräuter machen sich zwar nicht gut im eigenen Gemüsebeet, umso besser aber auf dem Teller; Denn die meisten Wildkräuter in Wiesen, Wegen und Beeten sind essbar. Wir stellen euch heute eine Auswahl unserer liebsten Wildkräuter im Frühling vor und zeigen euch, wie wir die Vielfalt an wildem Grün am liebsten nutzen!

Welche Wildkräuter kann ich im Frühling sammeln?

Egal ob Giersch, Brennessel oder Pimpinelle – die Liste der essbaren Wildkräuter im Frühling ist lang und wer sammelt muss oft nicht lange suchen, denn die heimischen Kräuter wachsen in Hülle und Fülle um uns herum. Meist handelt es sich bei den Wildkräutern um echte Leckerbissen, die in der Küche zu Salat, Pesto und vielem mehr verarbeitet werden können. Unsere liebsten essbaren Unkräuter werden bei uns im Frühling meist zu frischem Salat, Spinatgemüse oder im Smoothie verarbeitet. Im Frühling sind die Blätter noch zart und das Aroma frisch, so schmecken die jungen Kräuter auch roh noch besonders gut!

Die Giersch ist wohl eines der meistgehassten Unkräuter in deutschen Gärten, und zwar deswegen, weil sie sich rasant ausbreitet und nur schwer wieder vertreiben lässt. Die Giersch ist teilweise so widerstandsstark, dass sie selbst aus den kleinsten Wurzelresten noch Ableger bilden und neu austreiben kann. Junge Giersch kommt roh in Salaten oder gedünstet als Spinatersatz auf den Teller. Da sie viele Vitamine, Eisen und Magnesium enthält, wird sie vor allem gegen Frühjahresmüdigkeit, Trägheit und Abgeschlagenheit gesammelt und verzehrt. Bei uns findet die Giersch gerne einen Platz im Wildkräutersalat, aber auch im grünen Smoothie und als Spinatersatz.

Der Löwenzahn ist eine Königin unter den essbaren Wildkräutern. Assoziiert wird er mit Lebenskraft und Wiederstand, was vermutlich auch seiner besonderen Lebenskunst geschuldet ist. In erster Linie wird Löwenzahn zur Entschlackung und zur Unterstützung der Verdauung eingesetzt. Die in den Pflanzenteilen enthaltenen Bitterstoffe bewirken, dass die Produktion von Speichel und Magensäure angekurbelt wird, gleichzeitig werden Enzyme freigesetzt und die Galle erhält Antrieb. So kann der Löwenzahn einem Völlegefühl oder Blähbauch vorbeugen und unsere Verdauung unterstützen. 

Mehr zum Löwenzahn und seiner Wirkung auf unsere Gesundheit, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen!

Hier kommt ihr zu einem Rezept für selbstgemachten Löwenzahnkaffee, aus der langen Wurzel des Löwenzahn.

Die Vogelmiere gehört ebenfalls zu den eher unbeliebten Erscheinungen im Gemüsebeet. Dabei steckt auch die Vogelmiere voller Eisen und Vitamin C, viel mehr sogar, als im Feldsalat enthalten sind.

Von der Brennnessel können sowohl die jungen Blätter ihm Frühjahr, wie auch die Samen im Herbst geerntet werden. Die Pflanze ist besonders eiweißreich und hat, ebenso wie der Löwenzahn, eine entwässernde und harntreibende Wirkung auf den Körper. So kommt sie zum Beispiel begleitend bei Arthrose, Arthritis, Prostatabeschwerden und Blasenproblemen zum Einsatz.

Das junge Scharbockskraut kann zwar nur bis zur Blüte geerntet werden, sticht in dieser Zeit aber vor allem durch seinen milden und angenehmen Geschmack hervor, Besonders in frischen Salaten, sind die Blätter des Scharbockskraut eine angenehme Ergänzung.

Das Gänseblümchen dient in den meisten Wildkräuter-Salaten, Dips, Müslis und Bowls vor allem als Dekoration. Aber auch geschmacklich lassen sich die Blüten des Gänseblümchens für verschiedene Zwecke einsetzen. Wir trinken das Gänseblümchen auch gerne als Teebeigabe, gemischt mit anderen frischen Wildkräutern wie Brennnessel und jungen Brombeerblättern.

Die jungen Blätter der Schafgarbe kommen insbesondere bei Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz. So helfen die Blätter beispielsweise bei Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfungen und Durchfall. Wildkräutersalaten verleihen die klein gehackten Blätter eine würzige Note und auch in Teemischungen lässt sich die Schafgarbe integrieren.

Die Pimpinelle ist eines meiner liebsten Gartenkräuter. Ihre Blätter sprießen das ganze Jahr aus ihrer Mitte heraus und schmecken gut in Salaten und Smoothies. Die Blüten der Pimpinelle erinnern mich jedes Jahr zwischen Mai und Juni an kleine Dracheneier. Im Frühling noch zart und klein, erreicht die Pimpinelle im späteren Jahr einen buschigen und selbstbewussten Wuchs und bildet um sich herum eine Schar kleiner Ableger. Die Pimpinelle wirkt blutreinigend, harntreibend und entzündungshemmend und kommt insbesondere gegen Blähungen, Sodbrennen und Durchfall zum Einsatz. Bestandteile der Wurzel werden in der Schulmedizin sogar gegen Asthma eingesetzt.

Der Spitzwegerich ist ein typisches Wiesenkraut und enthält besonders viele wertvolle Bitterstoffe. Wegen seiner entzündungshemmenden und schleimlösenden Wirkung, kommt der Spitzwegerich besonders bei Husten und Atemwegserkrankungen zum Einsatz. Aber auch im frisch gesammelten Salat, schmecken die jungen Blätter des Spitzwegerichs toll! Auch die Blüten, die vom Geschmack ein bisschen an Nüsse erinnern, lassen sich verwehrten.

Die Knoblauchrauke finden wir vor allem an Wegesrändern, aber auch im Garten kann sie sich ausbreiten. Vor der Blüte lassen sich die jungen Blätter der Knoblauchrauke ernten und in Salat und Kräuterquarks verwehrten, denn wie der Name schon sagt, schmeckt und riecht die junge Pflanze mild nach Knoblauch.

Das Veilchen ist eine duftende Blume mit herzförmigen Blättern, die im Frühling in vielen Wäldern, Wiesen und Gärten zu finden ist. Es hat eine lange Geschichte als Heilkraut und wird traditionell zur Linderung von Husten, Erkältungen, Kopfschmerzen und Hautproblemen verwendet. Die Blüten können frisch gegessen oder als Tee getrocknet werden. 

Gundermann ist ein wildes Kraut mit herzförmigen Blättern und blauen oder violetten Blüten. Es hat einen angenehmen, minzigen Geruch und einen milden, erdigen Geschmack. Gundermann wurde traditionell zur Behandlung von Erkältungen, Verdauungsproblemen und Hautproblemen verwendet und enthält viele gesunde Nährstoffe wie Vitamin C und Eisen. 

Ehrenpreis ist eine kleine, zarte Pflanze mit zarten, lila oder blauen Blüten, die im Frühling auf vielen Wiesen und in Gärten zu finden ist. Die Blätter sind länglich und haben eine leicht samtige Textur. Ehrenpreis wird traditionell zur Linderung von Atemwegserkrankungen, Verdauungsproblemen und Hauterkrankungen verwendet und enthält viele gesunde Nährstoffe wie Flavonoide und Antioxidantien.

Sauerampfer ist ein wildes Kraut mit pfeilförmigen Blättern und winzigen, grünen Blüten. Es hat einen sauren, zitronigen Geschmack und wird oft als Zutat in Salaten, Suppen und Saucen verwendet. Sauerampfer wurde traditionell zur Linderung von Verdauungsproblemen und zur Entgiftung des Körpers verwendet und enthält viele gesunde Nährstoffe wie Vitamin C und Kalzium.

Die Taubnessel ist eine mehrjährige Pflanze, die im Frühling auf vielen Wiesen und in Wäldern zu finden ist. Sie hat herzförmige, gezackte Blätter und zarte, rosa oder weiße Blüten, die an Brennnesseln erinnern, aber nicht brennen. Die Blätter haben einen milden, leicht süßlichen Geschmack und können als Zutat in Salaten oder als Tee verwendet werden. Taubnesseln wurden traditionell zur Linderung von Husten und Erkältungen sowie zur Beruhigung des Verdauungssystems verwendet. Sie enthalten viele gesunde Nährstoffe wie Vitamin C und Eisen.

Bärlauch ist eine mehrjährige Pflanze, die im Frühling in vielen Wäldern und feuchten Gebieten zu finden ist. Die Blätter haben eine dunkelgrüne Farbe und ein intensives Knoblaucharoma. Bärlauch kann als Zutat in vielen Gerichten wie Suppen, Saucen und Pesto verwendet werden und ist auch für seine medizinischen Eigenschaften bekannt. Er enthält viele gesunde Nährstoffe wie Vitamin C und Eisen und wird traditionell zur Linderung von Verdauungsproblemen und zur Stärkung des Immunsystems verwendet.

Wo sammle ich Wildkräuter im Frühling am besten?

Generell lassen sich unsere heimischen Wildkräuter am besten auf unbelasteten und unbehandelten Flächen sammeln, also auf ökologischen Wiesen, im eigenen Garten oder in Wäldern. Orte, an denen gespritzt wird oder die nah an stark befahrenen Straßen liegen, sollten im Zweifelsfall gemieden werden.

Da es immer wieder zu Fällen kommt, in denen sich Menschen mit dem gefährlichen Fuchsbandwurm infizieren, sollten Kräuter die im Wald oder auf wilden Wiesen gesammelt werden, auf jedenfall gründlich gewaschen oder heiß zubereitet werden!

Alles zum Thema „Sammeln – Wo, wie und wann kann ich Wildkräuter sammeln“, findet ihr hier.

Was muss ich beim Sammeln beachten?

Sammle nur das, was du zu 100% sicher bestimmen kannst. Viele Wildkräuter haben sehr giftige Doppelgänger. Gerade die jungen Pflanzen beim Wildkräuter sammeln im Frühling können uns leicht täuschen. Achte unbedingt darauf, die Pflanze einwandfrei zu bestimmen oder wende dich im Zweifel an einen Experten!

Ich persönlich lasse mir beim Sammeln gerne Zeit und zwar deswegen, weil ich die Kräuter, Blüten und Blätter sorgfältig auswählen und mir das spätere Sortieren ersparen möchte.

Schau, dass du dort sammelst, wo die Pflanzen frei von toxischen Belastungen wie Abgasen oder Pestiziden sind. Achte auch darauf, den Bestand der Wildkräuter nicht zu gefährden, indem du an einer Stelle alle verfügbaren Pflänzchen mitnimmst. Ich achte gerne darauf, dass ich von jeder Pflanze wenn möglich ein paar Blüten stehen lasse, damit sie sich noch weiter vermehren kann!

Der Aufmerksame unter den Sammlern findet meist noch den einen oder anderen Schatz. Hier haben sich ein paar Judasohren an einem umgestürzten Holunder versteckt!

Warum schmecken Wildkräuter oft bitter?

Die Frage, warum Wildkräuter meist bitterer schmecken, als ihre Verwandten in den Supermarktregalen, lässt sich auch leicht in die Frage nach dem enormen gesundheitswert dieser wilden Pflanzen ersetzen. Denn die Bitterstoffe, die natürlicherweise in unseren Wildkräutern vorkommen, machen nicht nur die Pflanze widerstandsstark und robust gegen äußere Einflüsse (ein wunderbares Beispiel dafür ist der Löwenzahn, der selbst noch zwischen Asphaltrillen gedeiht), sondern sind auch für das gesundheitliche Wohlbefinden von uns Menschen von allergrößter Bedeutung.

Wildkräuter im Frühling schmecken aber meist weniger bis gar nicht bitter, als jene die später im Jahr geerntet werden. Daher nutzen wir das junge Frühlingsgrün gerne für roh-verarbeitete Gerichte, wie Salate, Wraps, Pesto und dergleichen.

Was kommt nach dem Sammeln?

Frische Wildkräuter sollten gründlich gesäubert und gewaschen werden (es sei denn, sie werden getrocknet, dann reicht es sie trocken zu säubern). Achte darauf, dass du Pflanzenteile die braun oder welk sind entfernst und nur einwandfreie Blätter und Blüten verwendest. Generell halten sich frisch gesammelte Wildkräuter meist nicht allzu lange, weswegen sie schnell zubereitet werden sollten. Darum sammeln wir nicht auf Vorrat, sondern nur so viel, wie wir an diesem Tag verarbeiten und genießen können. 

Du interessierst dich für Rezepte mit frischen Wildkräutern? Dann schau doch gerne mal beim Bärlauch vorbei! Hier findest du das Rezept für leckere Bärlauchbutter, Pesto und mehr…

Über die Autorin

Hallo, mein Name ist Hanna Rose und das ist der Kräuterhain!

Hier nehme ich meine Leser*innen mit in den Garten, die Küche und den Sammelpfad. Wenn ich dich dabei inspirieren, dir helfen oder einfach ein paar Tipps und Anregungen geben kann, freue ich mich!

Als Bloggerin arbeite ich ständig daran, meinen Leser*innen einen Einblick in meinen Alltag zu geben und mühsam gesammelte Erfahrungen und Wissen weiter zu geben. Du bist herzlich eingeladen, mich auf meinem Weg zu begleiten!

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Die Informationen in meinen Beiträgen trage ich persönlich und mit größter Sorgfalt zusammen. Die von mir erstellten Texte und Medien dienen ausschließlich der Unterhaltung. Bei gesundheitlichen Beschwerden können im Internet recherchierte Informationen niemals einen Arztbesuch ersetzen! Zur Bestimmung von Pflanzen und Pilzen empfehle ich immer mehrere Quellen zu Rate zu ziehen und im Zweifelsfall die Meinung eines*er Experten*in einzuholen, um gefährliche Verwechslungen zu vermeiden.

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