Er brennt und juckt, hindert uns am Einschlafen und treibt uns fast in den Wahnsinn: Der Mückenstich. Besonders im Sommer leiden wir alle mal unter den juckenden Quaddeln, die nicht selten blutig aufgekratzt werden. Wer aber die gängigen Hausmittel gegen Mückenstiche kennt und die geschwollene Stelle rechtzeitig behandelt, kann sich schnell und zuverlässig von dem Juckreiz verabschieden!
Wie Mückenstiche entstehen und warum wir sie behandeln können
Sticht eine Mücke zu, schwellen die Areale rund um den Einstich meist nach kurzer Zeit an, bekommen eine rötliche Farbe und beginnen zu jucken. Grund dafür ist das vom Körper ausgeschüttete Histamin, das gefäßerweiternd wirkt und Flüssigkeit ins Gewebe austreten lässt. Der Körper reagiert mit der Ausschüttung von Histamin auf das Sekret, das von der Mücke in die Hautschicht gespritzt wird. Dieses Sekret wirkt örtlich betäubend und hemmt die Blutgerinnung, so kann die Mücke mehr Blut aufnehmen.
Behandeln wir den Mückenstich mit Stoffen, die Antihistaminika enthalten, unterdrücken wir damit die Reaktion des Körpers und verhindern so Quaddeln und Juckreiz. Behandlungen mit Wärme zielen auf die Zersetzung des Sekretes ab, so dass der Körper keine Abwehrreaktion mehr nötig hat; Behandlungen mit Kälte hingegen lindern die Symptome und schaffen Abhilfe gegen das Jucken. Viele Hausmittel gegen Mückenstiche enthalten Stoffe, die auch in extra dafür vorgesehenen Cremes zu finden sind!
Die Möglichkeiten einen Mückenstich zu behandeln, sind also vielfältig und sinnvoll, gerade dann wenn es darum geht, Entzündungen und Spätfolgen zu verhindern!
Warum es sinnvoll ist Mückenstiche zu behandeln
Klar, ein Mückenstich juckt, nervt und sieht scheußlich aus. Aber angesehen von diesen offensichtlichen Faktoren, gibt es noch weitere Gründe, Stiche zügig zu behandeln oder wenn möglich direkt vorzubeugen.
Es gibt wohl kaum jemanden der noch niemals, noch nicht einmal als Kind, so lange an einem Mückenstich gejuckt und gerubbelt hat, bis die unliebsame Stelle angefangen hat zu bluten. Das ist nicht nur unangenehm und schmerzhaft, sondern birgt auch gesundheitliche Risiken; denn kleine Wunden entzünden sich schnell und gerne, gerade dann, wenn sie immer wieder mit keimbelasteten Oberflächen, – wie beispielsweise Fingernägeln, – in Kontakt kommen; Und mal ehrlich, wer wäscht sich denn jedes Mal die Hände, bevor wir an einem Mückenstich kratzen? Kratzen wir diesen also blutig, geben wir gleich eine gehörige Portion Bakterien in die Wunde und jedes Mal, wenn wir die Stelle wieder aufkratzen, infizieren wir sie aufs Neue.
Das ist nicht Ungefährlich! Im schlimmsten Fall verursacht ein entzündeter Insektenstich eine Blutvergiftung, manchmal auch eine unschöne Narbe. Bevor wir also dazu verleitet werden, den Stich aufzukratzen, sollten wir uns das spätere Prozedere lieber sparen und den Stich mit wenigen gut überlegten Hausmitteln behandeln!
Hausmittel gegen Mückenstiche
Hausmittel gegen Mückenstiche haben sich besonders durch eine unkomplizierte und effektive Verwendung bewährt. Zur Behandlung eines Mückenstiches eigenen sich folgende Vorgehensweisen:
- Kühlen, beispielsweise mit einem kühlen Umschlag, Eiswürfeln oder einem Kühlpack, wirkt entzündungshemmend und abschwellend. Die Kälte lindert darüber hinaus die Symptome und beugt späterem Juckreiz vor.
- Zwiebel, Ingwer, Zitronensaft und Gurkenscheiben lindern die Symptome und helfen gegen den Juckreiz. Zwiebeln und Ingwer wirken dazu antibakteriell.
- Essig wird in kalten Umschlägen mit Essigwasser verwendet, das lindert die Symptome und wirkt dazu entzündungshemmend.
- Spitzwegerich ist ein bekanntes Mittel zur Behandlung von Mückenstichen und wohl eines der beliebtesten Mittel aus der Natur! Besonders praktisch am Spitzwegerich ist, dass er meist genau dort wächst, wo wir von den Mücken gestochen werden: Draußen! Die Gerbstoffe des Spitzwegerichs wirken zusammenziehend und schmerzlindernd, die Schleimstoffe kühlen und lindern den Juckreiz! Wie du Spitzwegerichblätter als erste-Hilfe-Kit gegen Mückenstiche anwendest und wie du dir vorbeugend eine einfache Spitzwegerichsalbe herstellen kannst, erfährst du hier.
Was hilft schnell gegen Mückenstiche?
Um einen Mückenstich schnell zu behandeln, sollte er gekühlt werden. Auch eine Behandlung mit Spitzwegerich lindert die Symptome und wirkt abschwellend und antibakteriell.
Was hilft abschwellend gegen Mückenstiche?
Abschwellend gegen Mückenstiche wirken die Gerbstoffe des Spitzwegerichs, sowie eine Behandlung mit Kälte. Um ein Anschwillen des Gewebes zu verhindern, können auch bestimmte Antihistaminika angewandt werden.
Was tun bei starkem Juckreiz?
Bei starkem und anhaltendem Juckreiz verschaffen kaltes Essigwasser, Spitzwegerich, Ingwer und Zwiebeln Abhilfe und Linderung. Soll der Juckreiz vor dem Schlafen gelindert werden, empfiehlt sich eine selbstgemachte Salbe aus Spitzwegerich, die einmal aufgetragen längere Zeit Linderung verschafft.
Wie bekomme ich Mückenstiche schnell weg?
Um Mückenstiche schnell wegzubekommen, sollten abschwellende und lindernde Produkte verwendet werden. Neben antihistaminhaltigen Salben und Wärmestiften, die das Sekret der Mücke unschädlich machen, versprechen Hausmittel wie Spitzwegerichsalben und Zwiebelumschläge eine ähnliche Wirkung.
Mückenstichen vorbeugen
So viele Möglichkeiten wir auch haben mögen, Mückenstiche zu behandeln, am besten ist es natürlich, wenn wir gar nicht erst gestochen werden! Um Mückenstichen mit einfachen und ungiftigen Hausmitteln vorzubeugen, gibt es einige effektive Tipps und Kniffe.
Warum sollten wir Mückenstichen vorbeugen?
In der Regel tun uns Mückenstiche nichts, außer uns zu ärgern und zu nerven. Entzündet sich aber ein Mückenstich, kann daraus im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung entstehen.
Ein weiterer Risikofaktor besteht in der stechenden Mücke selbst. Ist diese nämlich zuvor in Kontakt mit Bakterien wie Streptokokken oder Kolibakterien gekommen, etwa weil sie auf einem Kothaufen gesessen hat, kann sie diese durch den Stich in die Wunde injizieren, wodurch sich die betroffene Stelle auch ohne unser Zutun schlimm entzünden kann.
Krankheitsübertragende Moskitoarten sind in unserem Gebiet zwar kaum bis gar nicht verbreitet, stellen aber gerade in wärmeren Regionen ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar. Wer also in Sachen Vorbeugung gut beraten ist, weiß sich auch im Urlaub gegen die Plagegeister zu schützen!
Um Mückenstichen vorzubeugen, braucht es nicht viel!
- Lange Kleidung schützt uns effektiv gegen Mückenstiche, gerade bei Dämmerung oder in feuchten Gebieten.
- Ätherische Öle wie beispielsweise Lavendelöl, Zedernöl oder Eukalyptusöl enthalten Gerüche, die Mücken überhaupt nicht mögen und um die sie einen großen Bogen machen. Zu unserem Glück, riechen diese Mittel für die meisten Menschen aber sehr gut! Um dich effektiv vor Stichen zu schützen, verwende am besten ein Mückenmittel mit diesen Gerüchen, um deine Haut damit einzureiben. Diese Mittel müssen allerdings stündlich aufgefrischt werden, um wirklich zu helfen!
- Schließe Fenster, wenn es draußen dunkel und innen hell ist, damit die Mücken nicht vom Licht angelockt werden, und öffne sie erst, wenn du das Licht löschst.
- Spezielle Duftkerzen und mit Nelken gespickte Orangen, helfen meist nur bedingt.
Wann zum Arzt
In der Regel ist ein Mückenstich kein Grund für einen Arztbesuch. Viele Hausmittel gegen Mückenstiche helfen, die Symptome zu lindern und der Stich verschwindet meist nach einiger Zeit. Entzündet sich ein Mückenstich aber und fängt an zu eitern, muss er womöglich behandelt werden um größeren Infektionen oder gar Blutvergiftungen vorzubeugen. Das gleiche gilt für Mückenstiche, die sehr groß und rot werden und anfangen zu pochen, hier kann eine innere Entzündung vorliegen und eine Behandlung mit Antibiotika notwendig werden.
Auch allergische Reaktionen auf Insektenstiche, oder Stiche im Mund- oder Rachenraum, sollten schleunigst ärztlich abgeklärt werden!
Fazit
Mückenstiche jucken und nerven, bergen aber auch das Risiko für Infektionen. Daher ist es sinnvoll Mückenstichen durch Schutzkleidung und Gerüchen vorzubeugen. Einmal gestochen helfen Hausmittel wie Kälte, Spitzwegerich und Zwiebeln gegen den Juckreiz, wirken abschwellend und entzündungshemmend. Das Risiko auf eine Infektion, wird damit also minimiert.
Dennoch sollte bei Infektionen, starken Rötungen oder Pochen, ein Arzt aufgesucht werden.
Über die Autorin
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