Dass Hausmittel wie Knoblauch, Ingwer und co. uns gesund halten und sogar Bakterien und manche Viren vertreiben können, ist allgemein bekannt. Wusstest du aber, dass diese Sorten schon im europäischen Mittelalter in natürliches Antibiotikum verwandeln wurden?
Vor kurzem bin ich auf der Suche nach einer weiteren pflanzlichen Alternative gegen ständig leicht entzündete Mandeln, auf ein Rezept für natürliches Antibiotikum gestolpert. Der Vorteil? Das pflanzliche Mittel wirkt schonend auf den Organismus. Ganz im Gegensatz zur herkömmlichen Antibiotikumtherapie, die oft mit einer angegriffenen Darmflora, Abgeschlagenheit und einem verschlechterten Immunsystem einhergeht.
Habe ich mit dem natürlichen Antibiotikum also einen schonenden und pflanzlichen Weg gefunden, aufkeimenden Entzündungen frühzeitig entgegen zutreten?i
Was spricht für das natürliche Antibiotikum?
In meinen Augen ist der größte Vorteil, den das natürliche Antibiotikum gegenüber den herkömmlichen Alternativen hat, die schonende Wirkung und das Fehlen von Nebenwirkungen, wie sie bei der Einnahme von Antibiotikatabletten vorkommen. Ich hatte nach einer längeren oder auch nach mehreren Antibiotikatherapien immer das Gefühl, meinem Immunsystem etwas schlechtes getan zu haben. Meistens fühle ich mich nach der Genesung viel angreifbarer und kränklicher als vor der Krankheit und nehme dann meist auch gleich die nächste Erkältung mit.
Dennoch bin ich sehr dankbar für die Möglichkeit bei akuten Entzündungen schnell und wirkungsvoll mit Antibiotika behandelt werden zu können. In so einem akuten Fall, würde ich auch nicht auf pflanzliche Alternativen zurückgreifen, einfach deswegen, weil Entzündungen wie die der Mandeln, unbehandelt auch leicht auf Herz und Nieren übergehen können, und daher immer besonders ernst genommen werden sollten. Das natürliche Antibiotikum sollte also nicht die notwendige Therapie ersetzen oder ohne Wissen des Arztes eingenommen werden.
Für das natürliche Antibiotikum spricht also vor allem seine präventive Funktion. Meist merke ich schon Tage bevor die Mandelentzündung wirklich schlimm wird, leichte Schmerzen im Hals. Wenn es dann ein nebenwirkungsfreies und natürliches Mittel gibt, die Bakterienherde im Keim zu ersticken und eine aggressive Therapie überflüssig zu machen, ist der Gesundheit in meinen Augen wirklich Genüge getan!
Wer bereits ein Fläschchen des natürlichen Antibiotikums zu Hause hat, kann dieses also bei beginnenden Symptomen einnehmen. Das ist besonders bei Symptomen, die den Mund und Rachenraum betreffen ratsam. Auch die präventive, also vorbeugende Einnahme des Mittels kann das Immunsystem stärken und dem Organismus helfen, Krankheitserreger frühzeitig abzuwehren.
Wer das pflanzliche Antibiotikum akut einnehmen möchte und keine Zeit hat, die Mixtur erst sechs Wochen ziehen zu lassen, kann die beschriebenen Zutaten auch frisch raspeln, mit Essig aufgießen und die ungefilterte Mixtur verwenden. Natürlich sollte hier nicht nur der Essig, sondern auch das zerkleinerte Kraut eingenommen werden.
Die Bezeichnung „Natürliches Antibiotikum“ ist nach meinem Verständnis auf die antibiotische (also Bakterien tötende) Wirkung der verschiedenen Zutaten zurückzuführen. Ich finde den Namen aber dennoch leicht irreführend, da es sich bei der Mixtur nicht um eine Alternative zu herkömmlichen Antibiotika handelt, sondern um ein Mittel zu Prävention und Stärkung des Immunsystems.
Ganz wichtig: Das natürliche Antibiotikum ersetzt nicht das herkömmliche Antibiotikum und sollte vor allem präventiv oder bei beginnenden Symptomen, nicht aber in akuten Entzündungsfällen, verabreicht werden. Es schadet nicht, die Anwendung mit dem Hausarzt abzuklären.
Natürliches Antibiotikum selber machen
Ich stelle dieses Jahr zum ersten Mal natürliches Antibiotikum her. Auf das Rezept bin ich, wie bereits erwähnt, gestoßen, als ich nach einer schonenden Behandlung für ständig wiederkehrende Mandelentzündungen gesucht habe. Die Auswahl der Zutaten zeigt: Jede einzelne Komponente besitzt enzündungshemmende Eigenschaften.
Zuerst werden die festen Zutaten zerkleinert und in ein sauberes Gefäß gegeben. Ingwer, Kurkuma und Meerrettich lassen sich teilweise auch raspeln, was noch ein wenig effektiver ist.
Danach kommen noch die Pfefferkörner, der Honig und, – in Ermangelung scharfer Chillies, – die Chillieflocken hinzu.
Zuletzt wird dem Gemisch 750ml Apfelessig zugeführt. Ich schüttle alles kräftig und stelle das Glas dann an einen zentralen Platz in der Küche, damit ich in den nächsten sechs Wochen täglich daran denke das Glas zu schütteln.
Sind die sechs Wochen um, sind die wertvollen Inhaltsstoffe der Zutaten in den Essig übergegangen. Nun kann das Gemisch durch ein sauberes Leinentusch abgefiltert werden und in einer gereinigten Flasche verwahrt werden.
Die fertige Mixtur sollte sicherheitshalber im Kühlschrank verwahrt werden, da der Apfelessig aber konserviert, hält sie sich mit Sicherheit auch in paar Wochen außerhalb des Kühlschrankes.
Der Trester, also das Kraut, das beim Abfiltern der Flüssigkeit übrig bleibt, kann ausgedrückt und in ein sauberes Schraubglas gegeben werden. Das Gemisch wird mit Öl übergossen und kann als leckerer Zusatz in Dressing, Dips oder Pestos verwendet werden!
Wie wende ich das natürliche Antibiotikum an?
Das natürliche Antibiotikum unterscheidet sich zum herkömmlichen Antibiotikum unter anderem in seiner Anwendung. Denn im Gegensatz zur herkömmlichen Antibiotikumtherapie, wird die pflanzliche Mixtur niemals im akuten Notfall, sondern vor allem zur Prävention und bei leichten Symptomen eingesetzt:
- Präventiv: Wer seinem Immunsystem mit der Einnahme des natürlichen Antibiotikum einen Boost verleihen will, sollte tägliche 1 EL der Substanz in Wasser verdünnt einnehmen.
- als Kur: Wer eine Kur mit dem natürlichen Antibiotikum machen möchte, um zum Beispiel den Körper bei der Bildung neuer Abwehrkräfte nach einer Erkrankung zu unterstützen, nimmt 3EL täglich (morgens-mittags-abends) über 14 Tage verteilt ein.
- bei leichten Symptomen: Wer gegen eine beginnende Erkrankung ankämpft und pflanzliche Unterstützung benötigt, nimmt 5EL über den Tag verteilt ein.
In jedem Fall kann die Mixtur mit Wasser verdünnt eingenommen werden. Wobei die unverdünnte Einnahme, gerade bei Entzündungen des Hals- und rachenraumes, besonders viel Wirkung zeigen soll.
Über die Autorin
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