Zwischen Mai und Juni blüht der Weißdorn an Weges- und Feldrändern. Nicht selten fällt uns beim Vorbeigehen der süße Geruch der Blüten auf. Wenn der Mai zu Ende geht, begebe ich mich gerne auf einen Ausflug zum Weißdorn sammeln, dabei fasse ich die Blüten mitsamt Blättern ins Auge, denn ich lege mir wieder einen Vorrat mit Weißdorn-Tee an!
Weißdorn richtig sammeln
Generell sollten Blüten trocken (also nicht unmittelbar nach dem Regen) und eher in den Vormittagsstunden gesammelt werden. Den Weißdorn erkennt man gut an seinen weißen Blüten, die eng beieinander stehen und an den Rändern und in der Mitte leicht rosa werden können. Die wechselständigen Blätter des Weißdorn erinnern leicht an eine offene Hand.
Wenn ich zum Weißdorn sammeln aufbreche, pflücke ich meist die ganze Doldenrispe am Griffel ab. So erwische ich sowohl die Blüten, wie auch die umstehenden Blätter.
Erntezeit der Weißdornblüten ist Mai – Juni, wobei ich meist beobachte, dass die Blüten Ende Mai bereits vielerorts verblüht sind. Da der Weißdorn nur vergleichsweise kurz in Blüte steht, lohnt es sich, den Strauch in dieser Zeit genau im Auge zu behalten!


Die herzstärkende Wirkung des Weißdorn - Was bringt mir das Weißdorn sammeln?
In der Volks- und Pflanzenkunde ist der Weißdorn seit Langem als sanfte Begleitung für das Herz-Kreislauf-System bekannt. Er wird vor allem als Tee oder Auszug geschätzt, weil er gut verträglich ist und sich daher auch über längere Zeiträume einnehmen lässt.
Traditionelle Anwendungsbereiche
Begleitend bei leichten Herz-Kreislauf-Beschwerden
Unterstützung einer ausgeglichenen Durchblutung
Förderung eines ruhigen Herzschlags
Teil einer ganzheitlichen Lebensweise (z. B. regelmäßige Bewegung, stressmindernde Routinen)
Dank seines milden Wirkprofils wird Weißdorn oft in Teemischungen oder als standardisierter Extrakt eingesetzt, um das allgemeine Wohlbefinden im Herzbereich zu unterstützen.
Wichtig: Bei ernsthaften oder anhaltenden Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems sollte stets eine medizinische Fachperson konsultiert werden. Weißdorn kann eine ärztliche Diagnose und Behandlung nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzend begleitet werden.
"Weißdorn beruhigt und regt an", - wie kann das sein?
Lange Zeit wusste ich selbst nur, dass Weißdorntee in der Volksheilkunde sowohl als beruhigend als auch als anregend empfunden wird und helfen kann, den Kreislauf bei wechselnden Belastungen ins Gleichgewicht zu bringen. Als mich Alex fragte, warum ich im Frühling regelmäßig eine zweiwöchige „Weißdornkur“ mache, konnte ich ihm darauf nur persönliche Erfahrungen schildern – bis ich mich näher mit dem Thema beschäftigte.
Heute weiß ich, dass Weißdornblüten und -blätter unter anderem Bitterstoffe enthalten, die in der Pflanzenkunde seit Jahrhunderten als belebend und ausgleichend gelten. Man sagt, diese Inhaltsstoffe trügen dazu bei, dass sich Körper und Geist je nach Bedarf sanft unterstützen lassen: Menschen, die sich müde oder erschöpft fühlen, berichten von einem empfundenen „Schub“ an Energie, während andere, die gestresst oder unruhig sind, Weißdorntee als wohltuend und entspannend erleben.
Probier es doch selbst einmal aus: Eine kleine Kur mit Weißdorntee kann – so berichten viele Anwender*innen – zu einem angenehmen Gefühl von Ausgeglichenheit beitragen.
Weißdorn sammeln für eine Frühjahrskur
Meine Frühlingskur mit Weißdorn habe ich bereits erwähnt. Abschließend möchte ich auf diesen Punkt nocheinmal näher eingehen.
Jedes Jahr im Mai ziehe ich los und sammle ein guten Körbchen voll mit den duftenden Weißdornblüten. Nach einer Trockenzeit starte ich zwischen Mai und Juni meist mit einer ein bis zweiwöchigen Kur, was bedeutet, dass ich innerhalb dieses Zeitraumes jeden Tag eine kleine Kanne Weißdorntee zu mir nehme.
Jetzt, wo ich mehr über die herzstärkende und harmonisierende Wirkung des Weißdorns weiß, weiß ich auch, warum mir die Kur sowohl hilft, gegen eine allgemeine Frühjahresmüdigkeit anzukommen, wie auch runterzufahren und zur Ruhe zu kommen.
Über die Autorin

Hallo, mein Name ist Hanna Rose und das ist der Kräuterhain!
Hier nehme ich meine Leser*innen mit in den Garten, die Küche und den Sammelpfad. Wenn ich dich dabei inspirieren, dir helfen oder einfach ein paar Tipps und Anregungen geben kann, freue ich mich!
Als Bloggerin arbeite ich ständig daran, meinen Leser*innen einen Einblick in meinen Alltag zu geben und mühsam gesammelte Erfahrungen und Wissen weiter zu geben. Du bist herzlich eingeladen, mich auf meinem Weg zu begleiten!
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Die Informationen in meinen Beiträgen trage ich persönlich und mit größter Sorgfalt zusammen. Die von mir erstellten Texte und Medien dienen ausschließlich der Unterhaltung. Bei gesundheitlichen Beschwerden können im Internet recherchierte Informationen niemals einen Arztbesuch ersetzen! Zur Bestimmung von Pflanzen und Pilzen empfehle ich immer mehrere Quellen zu Rate zu ziehen und im Zweifelsfall die Meinung eines*er Experten*in einzuholen, um gefährliche Verwechslungen zu vermeiden.