Blau schimmern die Pflaumen zwischen den Blättern des Baumes und verkünden uns die nahe Ankunft des Herbstes. Während sich die Tiere über das herabgefallene Steinobst kümmern, freuen wir uns über die frisch gepflückten Früchte; Denn die Pflaume ist nicht nur ein guter Energielieferant, sondern unterstützt gleichzeitig unseren Stoffwechsel und versorgt uns mit vielen wesentlichen Vitaminen und Spurenelementen. Dabei gehört sie mit 48 Kalorien zu den kalorienärmeren Steinobstsorten! Wir wollen dieses Jahr Pflaumenmus selber machen! Pflaumenmus schmeckt nämlich nicht nur gut, sondern benötigt im Gegensatz zu Marmelade auch besonders wenig Zuckerbeigabe. Dazu kommen die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Pflaume, die uns besonders in den kälteren Wintertagen zugutekommen sollen.
Die Pflaume als blaue Powerkugel
Pflaumen schützen vor Bluthochdruck, stärken unsere Nerven und helfen bei Magenproblemen. Ausschlaggebend dafür sind die zahlreichen Inhaltsstoffe der Pflaume, zu denen unter anderen auch die Anthocyane gehören, – sie geben der Pflaume ihre einzigartige Farbe. Die gesundheitsfördernde Wirkung dieser Anthocyane wurde bereits in mehreren Tierversuchen beobachtet. Das EU-finanzierte Projekt ATHENA untersuchte die Wirkung von Anthocyanen sogar am Menschen; Und zwar im Bezug auf die Behandlung chronischer Krankheiten. Zu den gesundheitsfördernden Wirkweisen gehören unter anderem die Verlangsamung von Alterungsprozessen in unseren Gefäßen und die Vermeidung von Fettablagerungen, das heißt, dass die blaue Farbe der Pflaumen und vor Übergewicht, Insulinresistenz, Bluthochdruck und hohen Cholesterinwerten schützen könnte!
Pflaumenmus selber machen - ein Erfahrungsbericht
Ursprünglich wurde Pflaumenmus wohl eher dann eingekocht, wenn der Baum im Garten reich getragen hatte und die süßen Früchte verarbeitet werden mussten. Ich habe mir für meinen Versuch ebenfalls frische Pflaumen gepflückt, und zwar von unserer Streuobstwiese.
Nun möchte ich Pflaumenmus selber machen. Dazu entkerne ich als allererstes die Pflaumen. Dabei bewahre ich die Kerne aber gut auf, denn daraus möchte ich später noch meinen eigenen Amaretto herstellen! Die Pflaumen kommen dann zusammen mit dem Zucker und dem Essig in einen großen Topf, dabei achte ich darauf, die Pflaumen alle mit der Schnittseite nach unten aufzustapeln. Dort lasse ich sie bei geschlossenem Deckel stehen und lasse sie ausziehen, damit sich die Flüssigkeit lösen kann.
Am nächsten Tag möchte ich die Pflaumen einkochen. Ich lasse den Inhalt im Topf aufkochen und dann bei geringer Hitze weiter köcheln. Ich habe gelesen, dass man Pflaumenmus nicht umrühren darf, diesen Rat befolge ich gewissenhaft! Leider lasse ich hier den Deckel drauf, als ich nach drei Stunden nach meinen Pflaumen sehe, ist die Masse im Topf noch kein bisschen dick. Dafür hätte ich wohl den Deckel abnehmen müssen!
Ich finde im Internet aber noch einen weiteren Tipp: Das Pflaumenmus ausbacken! Also verteile ich die ganze Masse auf zwei große Auflaufformen (alternativ wird auch ein Backblech empfohlen) und lasse sie vier Stunden bei ca. 150 grad im Backofen dick werden. Jetzt achte ich darauf, die Backofentür mit einem dazwischen geklemmten Holzlöffel aufzuhalten, damit die Flüssigkeit diesmal entweichen kann.
Was soll ich sagen? Nachdem ich nach weiteren vier Stunden endlich die Auflaufformen aus dem Ofen holen darf, staune ich erstmal: Das Pflaumenmus ist nicht mehr violett, sondern beinahe schwarz, und es ist auch nicht mehr flüssig, sondern dick! Und noch etwas hat sich verändert: Statt zwei voller Auflaufformen ist das Volumen deutlich geschrumpft, kein Wunder, denn die Flüssigkeit ist ja verdampft! Aus 5kg Pflaumen werden so also knapp 4,5 mittelgroße Gläser mit Pflaumenmus.
Die flüssige Variante war schon super lecker, einen Sirup oder ähnliches aus Pflaumen herzustellen, kann ich mir jetzt auch gut vorstellen! Durch die Zuckerbeigabe wird das natürliche Aroma der Pflaume deutlich unterstrichen, trotzdem ist noch genug der typischen Säure da! Nach dem Backen war das Aroma nochmal intensiver und die Konsistenz super cremig und lecker! Für mich ist Pflaumenmus der perfekte süße Brotaufstrich, weil es sowohl fruchtig wie auch sämig ist!
Pflaumenmus selber machen... aber wie bekomme ich es fest?
Pflaumenmus dickt nicht durch die Beigabe von Gelierzucker der Gelantine ein, so wie wir es von Marmelade kennen, sondern bekommt seine sämige Konistenz durch stundenlanges Einkochen bzw. Einbacken! Dadurch können wir nicht nur auf die Beigabe von sehr viel Zucker verzichten, sondern intensivieren außerdem den natürlichen Geschmack der Pflaume! Um Pflaumenmus richtig fest werden zu lassen, sollte es etwa 3 – 4 Stunden ohne Deckel kochen oder backen. Wird das Pflaumenmus im Backofen hergestellt, sollte ein Kochlöffel in die Backofentür geklemmt werden. Durch den Spalt kann die Feuchtigkeit so besser entweichen und das Mus wird schneller dick!
Pflaumenmus selber machen... aber warum darf man Pflaumenmus nicht umrühren?
Wer sein Pflaumenmus ohne einmal zu rühren zubereitet, dem brennt es nicht an. Das gilt sowohl für das Einkochen im Topf, als auch für das Einbacken im Backofen! Wer einmal anfängt zu rühren, der muss immer wieder umrühren, sonst brennt das Mus an.
Pflaumenmus selber machen... aber wie lange hält sich selbstgemachtes Pflaumenmus?
Wer sein Mus in ausgekochte Gläser füllt und diese luftdicht verschließt, kann mit einer Haltbarkeit von etwa 6 Monaten rechnen!
Über die Autorin
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Als Bloggerin arbeite ich ständig daran, meinen Leser*innen einen Einblick in meinen Alltag zu geben und mühsam gesammelte Erfahrungen und Wissen weiter zu geben. Du bist herzlich eingeladen, mich auf meinem Weg zu begleiten!
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