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Tannenbaum Upcycling, – getrocknete Tannennadeln neu verwerten

  • Beitrags-Kategorie:Hausmittel
  • Beitrags-Kommentare:Ein Kommentar
  • Beitrag zuletzt geändert am:Februar 21, 2023
  • Lesedauer:9 min Lesezeit

Rund 30 Millionen Weihnachtsbäume werden in Deutschland jährlich eingekauft. Knapp ebensoviele landen dann im Januar am Straßenrand und werden von der Stadt wieder entsorgt. Wer aber Lust hat, nach den Weihnachtstagen noch das Beste aus dem schönen Bäumchen heraus zu holen, der sollte einen Blick auf die getrockneten Tannennadeln werfen. Denn: Unsere Tannenbäume enthalten jede menge Vitamine und andere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, die uns in der dunklen Jahreszeit gegen die eine oder andere Erkältung wappnen können!

Tannennadeln bei Erkältung, Schnupfen und Husten kenne ich schon gut. Darum werden wir unseren ausgedienten Weihnachtsbaum in diesem Jahr upcyclen und zu Tee, Badezusatz und Küchengewürz verarbeiten.

Was macht die getrockneten Tannennadeln so gesund?

Lange vor unserer Zeit galt die Tanne als Symbol für Lebenskraft und Wachstum, was wohl an den immergrünen Nadeln des robusten Bäumchens gelegen haben mochte. Die Germanen behängten Tannen mit bunten Opfergaben, als Geschenke für die Geister. Heute gehört der Weihnachtsbaum in den meisten Haushalten zum Weihnachtsfest dazu.

Die Tanne wurde über die Zeiten aber auch immer wieder in den Fokus der Natur- und Pflanzenheilkunde gerückt. So lobte Hildegard von Bingen beispielsweise die durchblutungsfördernden Eigenschaften der Weißtanne, Hippokrates verwies auf die heilenden Eigenschaften des Harzes bei äußeren Wunden und Sebastian Kneipp brachte Tannennadelaufgüsse gegen Erkältungen und Blasenentzündungen ins Spiel. 

Tatsächlich besitzt die Tanne eine Reihe von Vitaminen und anderen Inhaltsstoffen, die durchaus einen gesundheitsfördernden Aspekt mitbringen. So enthält die Tanne beispielsweise viele ätherische Öle, Vitamin C, Provitamin A und Terpentin.

Innerlich angewendet werden getrocknete Tannennadeln, vor allem bei Erkältungssymptomen, wie Husten und Schnupfen. Das liegt an ihrer schleimlösenden und auswurffördernen Wirkung. Ein Badeaufguss mit Tannennadeln regt die Durchblutung an und wirkt schweißtreibend. Die freigesetzten Dämpfe wirken dabei beruhigend auf unsere Schleimhäute. Tannennadeln sollen dazu krampflösend und keimtötend wirken und äußerlich angewendet helfen, bei Husten und Erkältung optimal zu entspannen.

Ehemals wurden Tee und Aufgüsse aus Tannennadeln wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehaltes gegen Skorbut eingesetzt. Vitamin C unterstützt unser Immunsystem und hilft dem Körper, Infekte abzuwehren.

Aber auch in der Küche finden die getrockneten Tannennadeln Verwendung: Wer seinen alten Weihnachtsbaum zu Tannensalz oder gemahlenem Tannengewürz verarbeitet, holt sich den Geschmack des Waldes direkt auf den Teller!

Getrocknete Tannennadeln = die perfekten Begleiter bei Erkältung

Erkältungskrankheiten gehen meist mit Schnupfen, Husten und einem allgemeinem Unwohlsein daher. Wer Erkältungssymptomen entgegenwirken und sich selbst etwas Gutes tun möchte, ist mit einer Kur aus Tannennadeln gut beraten! Tee und Aufguss aus getrockneten Tannennadeln geben uns nämlich meist genau das, was uns gegen die lästige Erkältung wappnet!

 🌲  Der Tannennadel-Tee wirkt schleimlösend und auswurffördernd, was Husten und Schnupfen entgegenwirkt.

 🌲  Innerlich wirkt der Tee keimtötend und harntreibend.

 🌲  Ein Vollbad mit einem Aufguss aus Tannennadeln fördert die Durchblutung und wirkt krampflösend.

 🌲  Während des Bades entspannen uns die freigesetzten Dämpfe zusätzlich.

 🌲  Der hohe Vitamin-C-Gehalt der Tanne kommt uns besonders bei einem Kaltaufguss zugute. Hier tun wir unserem Immunsystem etwas Gutes und helfen unserem Körper, die Erkältung selber abzuwehren.

Wie schmecken getrocknete Tannennadeln

Geschmack ist ja bekanntlich geschmackssache, von daher muss jeder selber entscheiden, ob der Tee oder der Kaltaufguss aus Tanne gemocht oder eher lienks liegen gelassen werden. Ich persönlich verwende das Tannensalz und die kleingemahlenen Tannennadeln als Gewürz gerne in Wild und Fleischgerichten, insbesondere Braten. Dabei bin ich aber lieber sparsam, weil die Tanne doch einen recht herben Geschmack auf den Teller bringt!

Der Tee schmeckt mir persönlich nur mit Honig und Zitrone, dann fühle ich mich sofort in den Wald hineinversetzt. An und für sich hat der Tee aber eine herbe Note, die sicher nicht für jeden etwas ist. Andererseits trinke ich den Tee aber auch nur bei Erkältung und dann nicht hauptsächlich des Geschmackes wegen, sonders um die Erkältung schneller auszukurrieren.

Wie verwende ich getrocknete Tannennadeln?

Tee aus Tannennadeln

Ein Tee aus Tannennadeln ist schnell gemacht und wirkt keimtötend, harntreibend, schleimlösend und auswurffördernd. Für eine Tasse Tee brauchst du einen Teelöffel getrocknete Tannennadeln. Diese brichst du am besten noch etwas klein und übergießt sie mit deinem Teewasser. Der Tee sollte zwischen fünf und zehn Minuten ziehen und anschließend abgeseiht werden.

Du kannst den Tannentee mit Honig und Zitrone verfeinern oder so genießen. Pass aber auf, dass du beim ersten Mal lieber etwas weniger trinkst, weil es durch den Tee durchaus mal im Magen „rumpeln“ und zu durchfall kommen kann. Taste dich hier am besten langsam heran und schau, ob dir der Tannentee gut tut!

Kaltauszug

Da Vitamin C keine hohen Temperaturen aushält und bei einem heiß aufgebrühten Tee leider kaum noch vorhanden ist, lohnt es sich, zusätzlich einen Kaltauszug herzustellen. Lasse hierfür einfach einen Teelöffel Tannennadeln in einer Tasse für mindestens drei Stunden ziehen und seihe ihn dann durch ein Sieb ab.

Erkältungsbad

Für einen Badezusatz koche einen Liter Wasser mit etwa fünf Esslöffeln getrockneter Tannennadeln auf und lasse den Sud optimalerweise etwa 20 Minuten ziehen. Jetzt kannst du die Tannennadeln entfernen und das Wasser zu deinem Vollbad hinzufügen. Tanne soll äußerlich angewendet krampflösend wirken und bei der Entspannung und Regeneration helfen. Du kannst deinen Badezusatz auch durch andere Kräuter verfeinern, Thymian, Eukalyptus und Lavendel spielen in diese Mischung optimal hinein.

Waldgewürz

Um dein eigenes Tannengewürz herzustellen, lasse die Tannennadeln zuerst gut durchtrocknen und zerkleinere sie dann in einem Mörser oder einer elektrischen Mühle. Das Pulver kannst du nun in der Küche zu Wild- oder Bratengerichten verwenden. Taste dich auch hier am besten vorsichtig heran, da das Pulver einen sehr herben Eigengeschmack besitzt.

Tannensalz

Das Tannensalz wird ähnlich wie das Waldgewürz verwendet. Hier zerkleinerst du die getrockneten Tannennadeln in einem Mörser und mischst sie dann mit etwa 2/3 groben Salzes. Das Tannensalz kannst du ebenfalls zum würzen oder marinieren verwenden.

Welche Tannenbäume kann ich verwenden?

Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass der heimische Tannenbaum ökologisch und ungespritzt ist.

Ebenfalls wichtig ist es, den Tannenbaum bzw. die Weißtanne vorher einwandfrei zu bestimmen. Besonders wer nicht den eigenen Weihnachtsbaum recycelt, sondern in freier Wildbahn unterwegs ist, läuft Gefahr die Tanne mit der hochgiftigen Eibe zu verwechseln. Hier sollte jeder dreimal hinschauen und die Nadeln vor der Verwendung einwandfrei bestimmen! Helfen kann ein Wildpflanzen- und Baumführer. 

Fazit

getrocknete Tannennadeln besitzen einen umverwechselbaren Eigengeschmack und peppen einige Gerichte positiv auf. Als Tee und Badezusatz findet die Tannennadel bei uns schon länger Verwendung. Dabei mische ich sie auch gerne mit anderen Kräutern, die bei uns vorwiegend in der Erkältungssaison zum Einsatz kommen.

Für mich ist die Tanne wie ein Allrounder bei Husten, Schnupfen und Erkältung, der immer wieder gerne hervorgeholt wird. Ich habe dabei die Erfahrung gemacht, dass Tee und Badezusatz aus getrockneten Tannennadeln mir gut tun, helfen zu entspannen und hartnäckigen Schnupfen lösen können. Allerdings trinke ich vom Tee meistens nur eine halbe Tasse, da die Tanne doch manchmal im Magen rumpelt. Auch mit dem Geschmack freunde ich mich nicht zu 100 Prozent an, mit Honig und Zitrone schmeckt mir der Tannentee dann aber wieder sehr gut.

Beim Upcycling unseres Tannenbaumes fand ich es besonders spannend, aus dem ausgedienten Baum noch etwas wertvollen und gesundheitsförderndes herzustellen, das uns das Jahr über begleiten wird. So findet der Weihnachtsbaum doch noch Verwendung und nimmt einen wichtigen Platz in unserer Hausapotheke ein!

Über die Autorin

Hallo, mein Name ist Hanna Rose und das ist der Kräuterhain!

Hier nehme ich meine Leser*innen mit in den Garten, die Küche und den Sammelpfad. Wenn ich dich dabei inspirieren, dir helfen oder einfach ein paar Tipps und Anregungen geben kann, freue ich mich!

Als Bloggerin arbeite ich ständig daran, meinen Leser*innen einen Einblick in meinen Alltag zu geben und mühsam gesammelte Erfahrungen und Wissen weiter zu geben. Du bist herzlich eingeladen, mich auf meinem Weg zu begleiten!

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