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Schopftintlinge finden und zubereiten

  • Beitrags-Kategorie:Rezepte
  • Beitrags-Kommentare:Ein Kommentar
  • Beitrag zuletzt geändert am:Februar 21, 2023
  • Lesedauer:11 min Lesezeit

Der Schopftintling besticht mit einem einzigartigen Geschmack, einem gut zu bestimmendem Äußerem und einer langen Wuchszeit. Von April bis in den November hinein können wir den weißen Speisepilz auf unseren heimischen Wiesen und Wegesrändern finden. Der aufmerksame Spaziergänger sollte hier aber schnell handeln, denn einmal stehen gelassen zerfließt der schneeweiße Pilz bald in schwarzer Tinte, mit der es sich übrigens auch wunderbar schreiben lässt. Wir haben ein paar gesammelte Schopftintlinge zubereitet und teilen unsere Erfahrungen mit euch!

So sieht der Schopftintling aus

Der Schopftintling ist weiß und zerfließt später vom Hutrand aufwärts in schwarzer Tinte. Seine Oberfläche is weiß geschuppt, seine Hutspitze meist bräunlich.

Am Stiel befindet sich ein weißer Ring, der ist bei jüngeren Pilzen meist noch festgewachsen. 

Kann ich den Schopftintling verwechseln?

Grundsätzlich gilt: Sammle nur Pilze, die du zu 100% bestimmen kannst. Nutze dazu immer verschiedene Quellen und ziehe im Zweifel einen Pilzsachverständigen hinzu!

Der Schopftintling lässt sich für das ungeübte Auge mit dem großen Rausportintling verwechseln, der in Verbindung mit Alkohol stark giftig wirkt. Der unterscheidet sich darin, dass sein Hut glatt ist und leicht gräulich wirkt, wohingegen der Hut des Schopftintlings geschuppt und weiß ist.

Auch der Hut des Faltentintlings ist gräulich, dann schwarz, mit braunen Schuppen. Außerdem ist der Hut leicht faltig. Der Faltentintling ist ebenfalls giftig in Verbindung mit Alkohol.

Weitere Mögliche Doppelgänger des Schopftintlings können der Perlhuhn-Tintling, der Spitzkegelige Tintling und Flockige Tintling sein. Es lohnt sich, die verschiedenen Tintlinge zu kennen und ein Pilzbestimmungsbuch mitzuführen. Außerdem gibt es in fast jeder größeren Stadt einen Pilzsachverständigen, dessen Rat zur Bestimmung von gefundenen Pilzen eingeholt werden kann.

Schopftintlinge sammeln und zubereiten

Kannst du den Schopftintling sicher bestimmen, kann es losgehen zum Sammeln. Schaue hier vor allem auf naturbelassenen Wiesen und an Wegesrändern nach den Pilzen. Hast du ein paar gefunden, überprüfe zuerst, welche du gut mitnehmen kannst. Die Pilze, die dunkle Stellen haben, sind bereits zu alt zum essen. Nimm also nur die jungen und schneeweißen Pilze mit. 

Hast du ein paar Pilze gefunden, wollen diese schnell zubereitet werden, denn der Schopftintling hält sich nicht besonders lange frisch. Achte darauf, dass er in deinem Körbchen nicht durch anderes Sammelgut zerdrückt wird oder doll hin und her geschaukelt wird. Ein Tipp zum Transport von Schopftintlingen, ist das Herausdrehen des Stiels. So halten sich Stiele und Hüte länger frisch. Laufen die Pilze schwarz an, sind sie nicht mehr zu gebrauchen.

In der Küche angekommen, kann der Pilz gesäubert und geschnitten werden. Wir schneiden unsere Schopftintlinge immer besonders fein, weil sich zwischen den weichen Lamellen gerne Kellerasseln und andere Tiere verstecken, die zuerst befreit werden wollen. 

Ist der Pilz gesäubert und geschnitten, kann er nach Lust und Laune verarbeitet werden. Viel Freude dabei!

 

Schopftintlinge zubereiten - ein Erfahrungsbericht

Diese wunderschönen Schopftintlinge habe ich auf meinem Arbeitsweg entdeckt und gleich mitgenommen. Die vier unterschiedlich großen Pilze haben insgesamt perfekt für eine Portion gereicht! 

Transportiert habe ich die Pilze ganz vorsichtig, damit sie bis ich zu Hause ankomme, nicht zerdrückt werden oder anfangen zu zerfließen.

Zu Hause habe ich die Schopftintlinge erstmal gründlich abgeputzt, nach Insekten abgesucht und klein geschnitten. Dabei sind mir tatsächlich ein paar Kellerasseln aufgefallen, es lohnt sich also, auch die langen Lamellen des Pilzes zu überprüfen, dort können sich Insekten nämlich super verstecken.

Dann wurden die Zwiebeln und der Knoblauch in etwas Butter angebraten und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Wer mag kann hier auch etwas Estragon dazu tun, das ist Geschmackssache. Das Brot röste ich ebenfalls in derselben Pfanne, dazu schiebe ich die Pilze einfach etwas an den Rand. Wenn der Mozzarella auf dem Brot zerläuft, ist das ganze fertig!

Das geröstete Sandwich ist eines meiner liebsten Rezepte mit Schopftintlingen. Es erinnert mich immer ein wenig an Bruchetta auf Wald-und-Wiesen-Art und schmeckt mit dem Mozzarella einfach super lecker! 

Als Alternative zum zugeklappten Sandwich haben wir auch schonmal ein Baguette längs in der Pfanne geröstet und mit Schopftintlingen und geschmolzener Butter serviert, ebenfalls eine Empfehlung!

Das Wichtigste bei selbst gesammelten Pilzen ist und bleibt aber, dass nur gesammelt und gegessen werden darf, was vorher zu 100% genau bestimmt werden kann!

Wie schmeckt der Schopftintling?

Der Schopftintling wird im Volksmund mancher Orts auch Spargelpilz genannt. Diesen Namen verdiente er sich mit seiner leicht spargeligen Note. Vor allem schmeckt er aber pilzig und aromatisch. Durch das Erhitzen des Pilzes in der Pfanne wird er meist sehr weich, daher eignet sich der Schopftintling besonders gut für Suppen und Saucen, aber auch kross angebraten auf Baguette oder Brot schmeckt er vorzüglich!

Der Schopftintling als Heil- und Vitalpilz

In der Naturheilkunde spielt der Schopftintling zwar eine kleine, dafür aber interessante Rolle. Er fördert nämlich die Verdauung und soll sogar helfen, den Blutzucker zu regulieren. So oder so, versteckt ich hinter dem weißen Hut ein leckerer Speisepilz mit gesundheitsfördernder Wirkung und das finden wir ganz großartig!

Die Sache mit der Tinte...

Ist der Schopftintling schon etwas älter, fängt er an Enzyme zu produzieren und sich selber zu verdauen. Dabei zerläuft er in schwarze „Tinte“, die ihm auch seinen Namen eingehandelt hat. Diese natürliche Tinte hat eine tolle Konsistenz und ist von einem tiefen schwarz, weswegen es sich tatsächlich recht gut mit ihr Schreiben lässt. Das macht besonders als Experiment mit Kindern richtig viel Spaß! Sammelt bei eurem nächsten Sammelspaziergang doch gleich ein paar Federn und probiert euch mit der Waldtinte nach Lust und Laune aus!

Über die Autorin

Hallo, mein Name ist Hanna Rose und das ist der Kräuterhain!

Hier nehme ich meine Leser*innen mit in den Garten, die Küche und den Sammelpfad. Wenn ich dich dabei inspirieren, dir helfen oder einfach ein paar Tipps und Anregungen geben kann, freue ich mich!

Als Bloggerin arbeite ich ständig daran, meinen Leser*innen einen Einblick in meinen Alltag zu geben und mühsam gesammelte Erfahrungen und Wissen weiter zu geben. Du bist herzlich eingeladen, mich auf meinem Weg zu begleiten!

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Die Informationen in meinen Beiträgen trage ich persönlich und mit größter Sorgfalt zusammen. Die von mir erstellten Texte und Medien dienen ausschließlich der Unterhaltung. Bei gesundheitlichen Beschwerden können im Internet recherchierte Informationen niemals einen Arztbesuch ersetzen! Zur Bestimmung von Pflanzen und Pilzen empfehle ich immer mehrere Quellen zu Rate zu ziehen und im Zweifelsfall die Meinung eines*er Experten*in einzuholen, um gefährliche Verwechslungen zu vermeiden.

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