Du betrachtest gerade Ringelblumensalbe einfach selber machen

Ringelblumensalbe einfach selber machen

  • Beitrags-Kategorie:Heilpflanzen
  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare
  • Beitrag zuletzt geändert am:Februar 21, 2023
  • Lesedauer:11 min Lesezeit

Zusammen mit dem Sommer erscheint in zahlreichen Bauern- und Nutzgärten auch die „Sponsa solis“, die Sonnenbraut – wie die Ringelblume auch genannt wird. Ihren Namen trägt die alte Heilpflanze, weil ihre orange-roten Blüten mit der Sonne auf und untergehen. Mittags, bei höchstem Sonnenstand, öffnen sich auch die Blüten besonders schön und lassen sich nun ausgezeichnet ernten. Auch getrocknet behalten die orangen und gelben Blütenblätter ihre kräftige Farbe und ihren Duft nach Sommer und Sonnenschein. Doch die Ringelblume ist nicht nur eine schöne und einfach zu kultivierende Sommerblume, sondern findet ihren Platz auch in zahlreichen Hausapotheken, Pflegeprodukten, Cremes und Salben. Was genau die Blüte der Sonnenbraut so wertvoll macht und wie sich zu Hause einfach eigene Ringelblumensalbe selber machen lässt, haben wir für euch zusammengetragen. 

Für was ist Ringelblumensalbe gut?

Die Ringelblume ist eine der bekanntesten Wundheilpflanzen. Das liegt an ihrer Eigenschaft, Wunden besonders schnell und komplikationslos abheilen zu lassen. Auch die Narbenbildung reduziert die Ringelblume, indem die Gefäßneubildung im Wundgebiet angeregt wird. 

Die Ringelblume wirkt…

… entzündungshemmend, wundheilungsfördernd, granulationsfördernd, antibakteriell, fungistatisch, virustatisch

Grund für die besondere Wundheilwirkung der Ringelblume sind die Carotinoide und die Flavonoide. Während die Carotinoide unsere Zellen schützen und der verletzten Haut bei der Regeneration helfen, sorgen die Flavonoide mit ihrer entzündungshemmenden Wirkung dafür, dass sich die Wunde nicht infiziert.

In unserer Hausapotheke steht immer ein Döschen Ringelblumensalbe, die bei uns wie ein wahrer Allrounder eingesetzt wird: Gegen aufgeschürfte Knie, Kratzer, leichte Verbrennungen, Bisswunden und wunde Baby-Popos.

Ringelblumen sammeln, trocknen und verarbeiten

Blüten und Blütenblätter werden generell bei Sonnenschein, an einem trockenen Tag gegen Mittag geerntet. Jetzt entfaltet die Blüte sich vollständig und die Pflanze konzentriert wertvolle Pflanzensäfte in den Blütenköpfen. Hier findet ihr nochmal alles zum Thema „Sammeln“. Wir ernten die Blüten im Ganzen, denn der Blütenkelch enthält bis zu zehn mal so viele ätherische Öle wie die reinen Blütenblätter. Wer Ringelblumensalbe selber machen möchte, kann hierzu ebenfalls die ganzen Blüten verwenden.

Trocknen sollte die Ringelblume dann im Halbschatten, es sei denn, ihre verarbeitet sie direkt weiter. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten: 

Was kann man mit Ringelblumen alles machen?

  • Du kannst die Blütenblätter der Ringelblume trocknen. Mit heißem Wasser aufgegossen ergeben sie später einen angenehm-würzigen Tee, oder eine super Wundspülung um Wunden zu reinigen und gleichzeitig zu desinfizieren. Auch zum Gurgeln, etwa bei Verletzungen innerhalb der Mundhöhle oder Mandelentzündungen, ist der Ringelblumenaufguss sinnvoll.
  • Aus den Blütenblättern (und ganzen Blüten) lässt auch ein Mazerat herstellen. Dazu werden die getrockneten Blüten mit Öl übergossen und sechs Wochen an einem sonnigen Ort aufbewahrt. Hierzu kannst du die Ringelblume auch mit den Blüten des Johanniskrautes mischen, um die wundheilenden Eigenschaften beider Pflanzen zu vereinen. Möchtest du später doch eine Salbe herstellen, lässt sich das aus dem Mazerat problemlos machen.
  • Oder du entscheidest dich gleich für eine Salbe. Dazu stellst du entweder zuerst ein Mazerat her oder du nimmst die schnellere Variante und löst die Wirkstoffe der Blütenblätter in einem schonenden Wasserbad.

Ringelblumensalbe selber machen

Auch dieses Jahr möchte ich wieder Ringelblumensalbe selber machen. Dazu ernte ich in meinem Garten einen Beutelchen voll Blütenköpfe und lege sie erstmal für eine Woche zum trocknen aus. 

Wenn die Blütenblätter schon angetrocknet sind, lösen sie sich besonders gut. Also zupfe ich nach ein paar Tagen die trockenen Blütenblätter ab. Ein paar Kelche behalte ich aber, sie kommen später mit ins Öl.

Ich gebe außerdem einen Teil der Blütenblätter in meine Hausteemischung. Das sieht besonders schön aus und verstärkt nochmal die guten Eigenschaften des Tees.

Jetzt kommen die Blüten und Blütenblätter in einen kleinen Topf und werden mit Öl begossen, bis sie bedeckt sind. Ich verwende dafür gerne Sonnenblumenöl, es gehen aber auch andere Öle z.B. Olivenöl oder Kokosöl.

Nun kommt ein kniffliger Part, denn das Öl darf nicht zu heiß werden. Sonst verbrennen nämlich die wertvollen Carotinoide und Flavonoide, ebenso die ätherischen Öle. Ich gebe den kleinen Topf also in ein Wasserbad, sprich: Ich stelle ihn in einen größeren Topf und fülle diesen mit Wasser. Der größere Topf wird nun auf dem Herd langsam erhitzt. Ich überprüfte die Temperatur währenddessen mit einem Küchenthermometer. Hat das Öl etwa 45C° erreicht, stelle ich alles runter und lasse das warme Öl mindestens 24 Stunden ziehen.

Am nächsten Tag wird das Wasserbad erneut erhitzt und abgekühlt. Nun haben sich genügend Pflanzenstoffe gelöst um die Blütenblätter abzuseihen. Dies geschieht mit Hilfe eines Leinentuchs oder eines feinen Siebes. Ist das Öl vollständig abgetropft und die Blütenblätter nochmal ausgequetscht, kann die Mischung abermals erwärmt werden. Nun kommt noch das Bienenwachs hinzu: Auf 100ml Öl kommen etwa 7gramm, je nachdem wie fest eure Salbe werden soll. Das Bienenwachs wird einfach zu dem warmen Öl gegeben und verrührt.

Füllt ihr die warme und flüssige Salbe in eure Döschen oder Gläser, verteilt sie sich besonders schön. In den Gläsern darf die Salbe nun auskühlen und abhärten. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, ist eure selbstgemachte Ringelblumensalbe fertig!

Über die Autorin

Hallo, mein Name ist Hanna Rose und das ist der Kräuterhain!

Hier nehme ich meine Leser*innen mit in den Garten, die Küche und den Sammelpfad. Wenn ich dich dabei inspirieren, dir helfen oder einfach ein paar Tipps und Anregungen geben kann, freue ich mich!

Als Bloggerin arbeite ich ständig daran, meinen Leser*innen einen Einblick in meinen Alltag zu geben und mühsam gesammelte Erfahrungen und Wissen weiter zu geben. Du bist herzlich eingeladen, mich auf meinem Weg zu begleiten!

Du findest mich auch bei…

Die Informationen in meinen Beiträgen trage ich persönlich und mit größter Sorgfalt zusammen. Die von mir erstellten Texte und Medien dienen ausschließlich der Unterhaltung. Bei gesundheitlichen Beschwerden können im Internet recherchierte Informationen niemals einen Arztbesuch ersetzen! Zur Bestimmung von Pflanzen und Pilzen empfehle ich immer mehrere Quellen zu Rate zu ziehen und im Zweifelsfall die Meinung eines*er Experten*in einzuholen, um gefährliche Verwechslungen zu vermeiden.

Schreibe einen Kommentar